High-Flow Sauerstoff Therapie

HFNC bei hypoxämischem Lungenversagen

Indikation

Hypoxämisches, nicht hyperkapnisches Lungenversagen (FLORALI Trial 2015)

Ein Therapieversuch ist nur unter engmaschiger Überwachung und einem Horovitz-Index (100)150-300 mmHg indiziert. Die HFNC-Therapie sollte eine notwendige Intubation nicht verzögern.

Rationale

In der randomisierten Florali Studie (NEJM 2015) konnte die Anwendung der HFNC in einem Patientenkollektiv mit hypoxämischem Lungenversagen (PF<300mmHg) ohne Hyperkapnie verglichen mit NIV-Beatmung die Mortalität deutlich senken. Die pathophysiologische Grundlage dieses Mortalitätsvorteiles ist bisher ungeklärt. Vermutlich senkt die HFNC mit hohen Atemgasflüssen durch Verkleinerung des Totraumes die Atemarbeit. Durch Flüsse von 40–60l/min wird bei geschlossenem Mund lediglich ein moderater PEEP Effekt von 5mbar (4-7mbar) erreicht.

Anwendung

Unter engmaschiger klinischer und laborchemischer Kontrolle. Bei ausbleibender Verbesserung (oder Verschlechterung der Atemmechanik) und/oder respiratorischer Insuffizienz, Vigilanzminderung oder hämodynamischer Instabilität innerhalb der ersten 2h sollte eine Intubation erwogen werden.

Start mit hohem Fluss (50-60 l/min) und FiO2 1,0

  • Im Verlauf FiO2 anpassen für SpO2 > 92%
  • Gasfluss anpassen an Atemfrequenz und Patiententoleranz

ROX-Score

Der ROX Score (SpO2/FiO2)/Atemfrequenz identifiziert Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine Intubation unter HFNC-Therapie.

  • ROX Score < 2,85 nach 1h erhöhtes Intubationsrisiko (Se 15%, Spez. 85%)
  • ROX Score > 4,88 geringes Intubationsrisiko

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