Exazerbierte COPD

Definition

(S2k Leitlinie COPD 2018)

Die akute Exazerbation der COPD (aeCOPD) ist definiert als akute Verschlechterung der COPD-Symptomatik, über mindestens 2 Tage anhaltend und mit Notwendigkeit der Therapieintensivierung. Therapeutisch ist die Identifizierung des Exazerbationstriggers von Bedeutung. Hierbei ist die vorschnelle Diagnose einer Infektexazerbation (bei eigentlich zu Grunde liegendem Pneumothorax oder akutem Koronarsyndrom) ein klassischer Fehler.

Häufige Differentialdiagnosen

  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Akutes Koronarsyndrom
  • Akute Lungenembolie (bis 6%)
  • Pneumonie/pulmonaler Infekt
  • Pneumothorax (insbesondere bei Emphysem!)

Therapie

Die Therapie ist grundsätzlich abhängig von der Ursache der Exazerbation. Wichtige therapeutische Überlegungen werden nachfolgend aufgeführt.

  • Eine antiinfektive Therapie kommt bei sehr schwerer Exazerbation (ICU Indikation) auch bei fehlendem Pneumoniehinweis (PCT, RöThx, purulentes Sputum) in Betracht, insbesondere bei Notwendigkeit der Beatmung.
  • Bei Exazerbation vermindert die Steroidtherapie die pulmonale Inflammation. Hohe Dosierungen > 50mg und längere Therapiedauer > 5 Tage sind ohne Vorteil und erhöhen die Rate hyperglykämer Ereignisse.
  • Bei hyperkapnischem Lungenversagen Nicht-invasive Beatmung (NIV) beginnen

NIV Therapie bei hyperkapnischer Exazerbation

(S3 Leitlinie NIV-Beatmung als Therapie der akuten respiratorische Insuffizienz 2022)

Invasive Beatmung bei exazerbierter COPD

  • verlängertes I:E wählen (1:2 – 1:5)
  • eher niedrige Atemfrequenz wählen (8-12/min)
  • Eher höhere Tidalvolumina zulassen
  • Dynamische Lungenüberblähung vermeiden (Air trapping)

Schön, dass die Clinomic Knowledge Base dir gefällt

Wusstest du...

Dass wir über 130 top-aktuelle Artikel, relevante Standards und Praxis-Skills zur Verfügung stellen? Kostenlos für jeden Mona-Nutzer oder gratis über unsere App.