Lungenarterienembolie

Siehe auch S2K Leitlinie 2023​

Allgemeines

Klinische Zeichen der LAE wie Dyspnoe und Tachykardie sind unspezifisch. Daher kommt in der Diagnostik der Bestimmung der Vortestwahrscheinlichkeit eine hohe Bedeutung zu. Hierfür wurden verschiedene Scoring-Systeme entwickelt. Bestätigt sich die Verdachtsdiagnose der Lungenarterienembolie muss eine Risikostratifizierung erfolgen um die weitere Therapie (i.e. Lyse, ECMO, Antikoagulation) festzulegen. Im intensivmedizinischen Kontext kommt darüber hinaus der Identifikation von hämodynamisch instabilen Patienten mit LAE und ggf. Indikation zur ECMO Therapie eine wichtige Bedeutung zu.

Diagnostik der LAE

(ESC Guideline 2019)

Für den diagnostischen Ablauf soll zuerst eine Bestimmung der Vortestwahrscheinlichkeit erfolgen. Bei hämodynamisch instabilen Patienten bzw. hoher Vortestwahrscheinlichkeit Echokardiographie zur Detektion eines akuten Rechtsherzversagens danach ggf. CT-Untersuchung.

  • Patienten mit Schock/Hypotension: direkt CT und/oder Echokardiographie
  • Ansonsten: Bestimmung der Vortestwahrscheinlichkeit mittels Wells-Score
    • Hohe Wahrscheinlichkeit: keine D-Dimer Bestimmung, direkt CTA
    • niedrige/intermediäre Wahrscheinlichkeit: wenn D-Dimere positiv CTA

Risikostratifizierung

(ESC Leitlinie 2019)

Nach Diagnosestellung erfolgt die Festlegung des weiteren Managements nach Abschätzung des Mortalitätsrisikos. Hierfür erfolgt eine Echokardiographie, die Bestimmung des sPESI sowie kardialer Biomarker.

MortalitätsrisikoHämodyn. InstabilitätsPESI > 1RV-Dysfunktion (TTE od. CT)Troponin > 14ng/L
Hoch++
Intermediärintermediär hoch-+++
intermediär niedrig-+1 oder kein Kriterium+
Niedrig----
ParametersPESI
Alter1
Neoplasie1
Herzfrequenz (>110bpm)1
RRsyst. < 100mmHg1
SpO2 < 90%1

Lysetherapie

In der Leitlinie von 2019 wird bei Hochrisiko-LAE (hämodynamische Instabilität) eine Lysetherapie empfohlen. In Maximalversorgern mit Möglichkeit der vaECMO Anlage und pulmonaler Thrombarteriektomie wird dieses Verfahren (bei schwerer Instabilität/CPR) zum Teil bevorzugt vor der Lysetherapie eingesetzt (Leitlinie IIb)

ActilyseGewicht > 65kg10mg (Bolus) + 90mg über 2h
Gewicht < 65Kgmax. 1,5mg/kg
Akzeleriertes Schema0,6mg/kg über 15 Minuten

Antikoagulation

Bei hämodynamisch stabilen Patienten (nicht-Hochrisiko) LMWH oder Fondaparinux

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