ZVD-Messung
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Allgemeines
Die Messung des zentralvenösen Drucks wird in den letzten Jahren in der allgemeinen Intensivmedizin immer weniger durchgeführt, nachdem verschiedene Studien zeigen konnten, dass er als Vorhersageparameter für Volumenreagibilität ungeeignet ist (Chest 2008). Nichtsdestotrotz liefert der ZVD wertvolle Hinweise über die Druckbelastung des rechten Herzens und lässt Rückschlüsse auf den renalen Perfusionsdruck (MAP-ZVD) zu. Insbesondere bei Patienten mit (Rechts-)-herzversagen, nach kardiochirurgischen Operationen und bei hämodynamischer Instabilität empfehlen Leitlinie die kontinuierliche ZVD-Messung.
Messung
Für die korrekte Messung sollte der ZVK in der Vena cava superior am Übergang zum rechten Atrium liegen. Der Druckaufnehmer muss auf Höhe des rechten Atriums positioniert werden (5cm unterhalb des Sternums). Der ZVD-Wert wird in Exspiration bestimmt. Falls eine Beatmung mit PEEP erfolgt, muss der ZVD für den jeweiligen PEEP Wert korrigiert werden. Als Korrekturfaktor wird die Ratio zwischen ZVDendinsp-endexp : Pplat-PEEP vorgeschlagen.
Interpretation
In der klinischen Praxis kann die Morphologie der ZVD-Kurve wichtige klinische Hinweise auf etwa eine Trikuspidalinsuffizienz liefern. Darüber hinaus wird ein ZVD > 8mmHg zusammen mit einer RV-Dilatation als Definition des Rechtsherzversagen diskutiert. Bei hohen ZVD-Werten ist durch den “Rückstau” möglicherweise die Nierenperfusion eingeschränkt. Hier kann bei akutem Nierenversagen versucht werden einen Nierenperfusionsdruck= MAP-ZVD größer als 60mmHg anzustreben. Studien hierzu fehlen allerdings.