Pankreasresektion
Behandlungsstandard
Bei Aufnahme
- Genaue Dokumentation der Drainagenlage
- Genaue Dokumentation der Operation (Welche Anastomosen bestehen? Gefäßrekonstruktionen durchgeführt?
Postoperative Anordnungen
Übernahme der Anordnungen aus OP-Protokoll (nach lokalem Standard)
In der Regel:
- Thromboseprophylaxe ab 6.h postoperativ (bei Gefäßrekonstruktion ggf. unfraktioniertes Heparin in therapeutischer Dosierung)
- Gefäßsonographie falls Rekonstruktion im Bereich Pfortader/A. hepatica
- Bestimmung Amylase/Lipase aus Serum, an Tag 3 und 5 Bestimmung aus der Drainage (im Bereich der Pankreasanastomose/Absetzungsrand)
- Keine exzessive Plusbilanz. Bei größeren Pankreaseingriffen müssen die Patienten ggf. noch kurzzeitig hämodynamisch mit Noradrenalin stabilisiert werden.
- Ggf. Röntgenthorax (an Reizerguss nach größeren Eingriffen im Bereich des Zwerchfells denken).
- Engmaschige BZ Kontrolle postoperativ. Nach totaler Pankreasresektion an Insulingabe denken (Absoluter Insulinmange! Typ III Diabetes).
Typische Komplikationen
Pankreasfistel
Häufige Komplikation. Liegt die Amylase-/Lipasekonzentration ab dem 3. postoperativen Tag
aus den Drainagen > 3x
-fach über dem Serumwert besteht definitorisch eine Pankreasfistel. Komplikation der Pankreasfistel ist die Arrosionsblutung ❗ Cave bei leichten Blutungen aus Drainage zwischen 3.-5. postOP Tag! und die Sepsis.
Verzögerte Magenentleerung
Häufige Komplikation nach größerer Pankreasoperation (bis 50%). Eine Evidenzbasierte Therapie ist nicht bekannt. Die Gabe von Prokinetika erscheint sinnvoll. Mechanische Komplikationen sollten bedacht werden (Pankreasfistel/Abszess).
Postoperative Blutungen
Frühe Blutungen innerhalb von 24h postoperativ meist technische Probleme. Späte Blutungen > 24h
postoperativ häufig komplikationsreicher. Insbesondere Arrosionsblutung im
Rahmen einer Pankreasfistel kann schnell lebensbedrohlich werden. Bei hämodynamisch
wirksamer Blutung sofortige Revision ohne weitere Diagnostik erwägen.