Carotis TEA
Behandlungsstandard
Bei Aufnahme
- Unterscheidung und Dokumentation ob Operation einer symptomatischen oder asymptomatischen Carotisstenose erfolgte. Eine Stenose wird als asymptomatisch klassifiziert, wenn in den vergangenen 6 Monaten keine Stenose-assoziierten Symptome aufgetreten sind.
- Genaue Übergabe (Operateur/Anästhesie) über vorbestehendes neurologisches Defizit
- Sobald nach Narkose möglich, neurologische Untersuchung (einschließlich relevanter Hirnnerven) und Abgleich mit Vorbefund
- 12-Kanal EKG bei Aufnahme
Postoperative Anordnungen
Übernahme der Anordnungen aus OP-Protokoll (nach lokalem Standard)
Typische Komplikationen
Postoperativer Schlaganfall (Thrombose im Rekonstruktionsbereich oder embolisch)
Definiert als neues fokal-neurologisches Defizit oder Verschlechterung präoperativer Symptome. In Rücksprache mit Operateur umgehende CT-Angiographie Kopf + Halsgefäße., hier engmaschige Untersuchung um einen zu Grunde liegenden Stroke nicht zu übersehen.
Hyperperfusionsyndrom (evtl. mit Hirnblutung)
Durch die postoperativ verbesserte Perfusion kann ein Hyperperfusionsyndrom mit Kopfschmerzen, in Einzelfällen auch ein Hirnödem oder eine Hirnblutung auftreten. Bei starken Kopfschmerzen oder fokal-neurologischem Defizit CT erwägen. Cave bei verzögerter Aufwachreaktion, hier engmaschige Untersuchung um Hirnblutung nicht zu übersehen.
Nachblutung/Hämatom
Bei Hämatom im OP-Bereich kann es schnell zu Dyspnoe und Dysphagie mit Trachealverlagerung und Larynxödem kommen. Hier muss eine zeitnahe Atemwegssicherung und ggf. Diagnostik/Re-Exploration erfolgen. CAVE hohes Risiko für schwere Atemwegskomplikationen.
Hirnnervenläsion
Insbesondere der Nerven:
- N. hypoglossus
- N. laryngeus recurrens
- N.glossopharyngeus
- N. accessorius
- R. mandibularis
- N. facialis
Kardiovaskuläre Komplikationen
Es handelt sich um kardiovaskuläre Hochrisikopatienten. Es besteht perioperativ ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.