Immunsuppressiva
nach Transplantation solider Organe
Grundsätzliches
Die Zielspiegel der verschiedenen Immunsuppressiva sind abhängig vom transplantierten Organ, dem zeitlichen Abstand zur Transplantation und dem individuellen Medikationsschema. Die Zielspiegel sind daher immer bei der dafür zuständigen Transplantationsambulanz zu erfragen und zu dokumentieren. Die nachfolgend genannten Zielspiegel dienen lediglich der groben Orientierung. Bei Kombinationstherapie häufig niedrigere Spiegel angestrebt.
Immunsupressiva
Tacrolimus (TAC)
Tacrolimus sollte wenn immer möglich oral verabreicht werden. Die intravenöse Gabe ist schwer steuerbar! Hohe Tacrolimuspiegel sind nephrotoxisch (> 15-20 ng/ml), sehr hohe Spiegel neurotoxisch. Kein Austausch von Prograf und Advagraf ohne Rücksprache mit der zuständigen Transplantationsambulanz.
Ciclosporin (CI)
Intravenöse und orale Gabe möglich. Bioverfügbarkeit interindividuell sehr unterschiedlich (30-60%). Spiegel kann 12h nach Gabe, oder bei Einstellungsproblemen auch 2h nach Gabe (dann höhere Zielspiegel 500-1200ng/ml) bestimmt werden.
Mycophenolat-Mofetil (MMF)
2x tgl. orale Gabe. Wirkt antiproliferativ.
Zieltalspiegel
Orientierende Zieltalspiegel
TAC | 5-20 ng/ml |
CI | (60) - 80-250 ng/ml (12h nach Gabe) |
Sirolimus | (6) - 12-20 ng/ml (mit Ciclosporin A nur 4-12 ng/ml) |
Immunsuppressive Therapie und Sepsis
Bei organtransplantierten Patienten mit Sepsis muss Rücksprache mit dem zuständigen Behandlungszentrum gehalten werden um die immunsuppressive Therapie anzupassen. Insbesondere Mycophenolatmofetil und Everolimus/Sirolimus werden in der Sepsis pausiert. Ggf. muss in Rücksprache die immunsuppressive Kombinationstherapie auf Hydrocortison (mono) umgestellt werden.