Analgesie

Allgemeines

Bei intensivmedizinisch erkrankten Patienten sollte, wenn nötig, eine Opioid-basierte Analgesie durchgeführt werden. Der Stellenwert von Nicht-Opioid-Analgetika im intensivmedizinischen Umfeld ist derzeit unklar. Insbesondere bei kritisch erkrankten Patienten sind das Nutzen/Risiko-Verhältnis sowie die Wirksamkeit gängiger Nicht-Opioide unzureichend untersucht.

Standardtherapie (unter Beachtung der Kontraindikationen)

Kritisch erkrankter Patient (sediert, beatmet)

  • Sufentanilperfusor
  • Hydromorphonboli ggf. auch Perfusor

In der Regel kein Einsatz von Co-Analgetika zur Analgesie (Metamizol/Paracetamol). NSAIDs sind in dieser Patientengruppe ebenfalls regelhaft kontraindiziert aufgrund des kardiovaskulären Risikoprofils.

Kritisch erkrankter Patient (wach, nicht beatmet)

Hydromorphonbolus 0,5mg b. Bedarf
Ggf. Hydromorphonperfusor bei starken anhaltenden Schmerzen
Nach Einzelfallentscheidung + Metamizol oder Paracetamol

Überwachungspflichtiger IMC-Patient

Hydromorphon 0,5mg bei Bedarf
Novalgin 4x 1g oder
Paracetamol 4x 1g

Schmerztherapie als multimodales Konzept

  • frühzeitige Einbeziehung von Physiotherapie/ Ergotherapie
  • Regionalanästhesie sinnvoll?
  • Monitoring von Schmerzen (Score-Erhebung alle 8h sowie vor und nach Gaben von Bedarfsmedikation)
  • Erfassung von Risikofaktoren für Schmerz-Chronifizierung und schmerztherapeutische Anbindung einleiten

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