Liquorpunktion
Indikation und Kontraindikationen
Indikationen (ausgewählte)
- V.a. Meningitis und Enzephalitis
- Mengingeosis carcinomatosa
- Neuroborreliose/Tuberkulose
- Normaldruckhydrocephalus
Kontraindikationen
Erhöhter Hirndruck
Bei erhöhtem Hirndruck kann die Entnahme von Liquor zur axialen Einklemmung führen. Bei klinischen Hinweisen auf erhöhten Hirndruck kann daher vor Lumbalpunktion (LP) eine CT-Untersuchung indiziert sein
Blutungsneigung
Thrombozyten < 50000/µl oder Quick < 50% bzw. INW > 1,8 stellen Kontraindikationen dar.
Grundsätzlich gilt je elektiver die LP umso strenger sind relative Kontraindikationen zu beachten. Bei Thrombozytopenie < 50000/µl relative Kontraindikation, bei < 10000/µl absolute Kontraindikation. Unter DOAK Therapie oder Prophylaxe ist das Blutungsrisiko erhöht ggf. können bei vitaler Indikation wie V.a. Meningtitis aber Punktionen erfolgen. In Abhängigkeit des Blutungs- bzw. Thromboserisikos und der Dringlichkeit der Indikation können Thrombozyten substituiert werden bzw. Medikamente antagonisiert werden (Cave Zulassung?)
Infektion an der Einstichstelle
Durchführung
- ufklärung des Patienten
- Sterile Handschuhe, Lochtuch, Mundschutz
- Ggf. Lokalanästhesie
- Punktion in aller Regel mit atraumatischer Sprotte-Nadel 22G (mit Introducer)
- Punktion zw. LWK 3 und LWK 5
- Gewinnung von ungefähr 10ml Liquor (je nach Fragestellung)
- Ggf. Asservierung von Liquor für weitere Diagnostik (gekühlt, außer für Mikrobiologie)
Siehe auch: S1-Leitlinie Liquorpunktion