LVAD Notfälle
- Evaluation des kritisch erkrankten LVAD Patienten (ABCD)
- Atemweg
- Atmung (Pulsoxymetrie bei fehlender Pulsatilität unzuverlässig)
- Kreislauf (bei nicht pulsatilem System Puls nicht tastbar)
- Bewusstsein
- Als Surrogatparameter adäquater Perfusion gelten:
- etCO2 > 20mmHg
- Dopplersonographischer Blutfluss Carotis/Femoralis
- SpO2 mit Kurve > 90%
- Blutfluss > 1,5l am LVAD-Kontrollsystem
- Frühzeitige Anlage arterielle Kanüle für pO2 und RR-Messung Ziel-MAD 60-85mmHg
- Evaluation des Linksherzunterstützungssystems
- Batterie
- Controller (Pumpenfluss, Geschwindigkeit, Leistung)
- Kontrolle der Driveline
- Echokardiographie
- Überprüfung der Volumenreagibilität bei hämodynamischer Instabilität
- Passive Leg Raise
- Volumen-challenge
- Fokussierte Echokardiographie
- Spannungspneu
- Rechtsherzfunktion
- Perikardtamponade
- Frühzeitige Rücksprache Implantationszentrum bzw. Herzchirurgie
- Standardisierte Echokardiographie durch qualifizierten Kardiologen
- Bei lebensbedrohlicher/intrakranieller Blutung Gerinnungs-antagonisierung/Substitution nach Rücksprache Herzchirurgie
Linksherzunterstützungsysteme
Heart Mate II | Heart Mate III | HVAD | |
---|---|---|---|
Fluss | axial | zentrifugal | zentrifugal |
Drehzahl | 2400-3200 | 8000-10000 | 5000-6000 |
Pumpenfluss | 3-6 | 3-7 | 3-6 |
Watt | 3-7 | 5-8 | 4,5-6,5 |
Häufigste Komplikationen
Die Häufigkeit von Komplikationen ist abhängig vom implantierten System.
Nachstehend sind die häufigsten Komplikationen (Häufigkeit innerhalb von 2 Jahren in %) dargestellt.
Gastrointestinale Blutung | 25-35% |
Schlaganfall hämorrhagisch/ischämisch | 10-30% |
Rechtsherzversagen | 30-40% |
Sepsis | 16% |
Schwere Infektionen | 55% |
Pumpenthrombose | 1-6% |
Intrakranielle Blutungen bei LVAD
Intrakranielle Blutungen bei Patienten sind häufig. Auf Grund der Assoziation von ICBs mit Blutstrominfektionen sollte im Falle einer Blutung aktiv nach einem Infekt gesucht werden. Ebenfalls häufig sind INR-Entgleisungen unter Macumartherapie.
In Abhängigkeit der Blutungsgröße und Ätiologie sollte die Antikoagulation mit Marcumar beendet und ggf. auch eine Reversierung mit Faktorenkonzentrat (PPSB) durchgeführt werden. In interdisziplinärer Absprache zwischen Neurochirurgie, Intensivmedizin und Kardiochirurgie kann die Antikoagulation im Einzelfall pausiert oder mit UFH und Ziel-PTT (50-60s) fortgeführt werden.