Impella – Abiomed
Impella ist eine intrakardiale Turbinen-Pumpe (Impeller) zur Unterstützung des linken oder rechten Ventrikels für eine Dauer, je nach Variante, von maximal bis zu 30 Tagen (Impella 5.5).
Die Impella-Pumpe ist anwendbar in der konservativen sowie chirurgischen Therapie bei reduzierter LV oder RV-Funktion, Post- und Peri-OP (ACVB, Kardiotomie), nach kardiogenem Schock, Myokardinfarkt, Post- und Peri-Koronarangiographie.
Dies wird durch die Kombination von der kompakten Pumpe (Durchmesser: 22 Fr = 7,3 mm) und Katheter ermöglicht. Dafür wird der Impella-Katheter mittels einer Koronarangiographie oder operativ inguinal oder subclavial eingeführt.
Durch die Platzierung im linken oder rechten Ventrikel ergeben sich u.a. folgende
Kontraindikationen
- Mechanische Herzklappen, schwere Klappenstenose oder Klappenregurgitation
- Hämatologische Erkrankungen (Instabilität der Blutkörperchen oder eine Hämolyse)
- Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM)
- Aneurysma oder Nekrotomie oder schwere Anomalie der Aorta ascendens und/oder des Aortenbogens
- Wandthrombus des linken Ventrikel
- Ventrikelseptumdefekt (VSD)
- Arteriosklerose, insbesondere Kalzifizierung oder andere Beeinträchtigungen der Pulmonalarterienwand
- Parietalthrombus am rechten Atrium oder an der Vena cava inferior
- Anatomische Gegebenheiten, die eine Einführung der Pumpe ausschließen
- relative Kontraindikation: schwere periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Mögliche Komplikationen, entsprechen jener die mit einer Antikoagulationstherapie sowie Blutpumpen einhergehen:
- Hämolyse
- Blutung
- Immunreaktion
- Embolie, Thrombose
- Arrhythmie
- Gefäßverletzung
- Probleme bei der Positionierung
- Infektion und Sepsis
- Dislokation der Pumpe
- Kardiovalvuläre Verletzung durch Dislokation der Saugkanüle relativ zur Herzklappe oder durch Ansaugen der Pumpe am Klappensystem nach falscher Positionierung
- Endokardiale Verletzungen durch Anhaften der Pumpe aufgrund der Saugwirkung
- Pumpenversagen, Verlust von Pumpenkomponenten nach einem Defekt
- Abhängigkeit des Patienten von der Pumpe
System
Das bettseitige System besteht aus dem Impella-Katheter mit Impella-Plug und Positionierungseinheit, Impella-Purgekasette, Purge-Lösung sowie der automatischen Impella Kontrolleinheit (AIC).
Über die Kontrolleinheit (AIC) wird die Drehzahl und der gewünschte Blutfluss gesteuert. Diese ist mit dem Patientenkabel über den roten Impella-Plug, Repositionierungs-Einheit mit dem Impella-Katheter verbunden.
Mit dem Purge
über die Purge Kassette im AIC wird verhindert, das Blut in den Motor gelangt und diesen beschädigt, zusätzlich wird der Motor über den Purgefluss gekühlt. Der Purgefluss wird von der Kontrolleinheit automatisch gesteuert und ist abhängig von der Drehzahl, sowie der Zusammensetzung der Purge-Lösung (Glucose 5-20%; 50 - 1000ml mit Heparin 0-50 I.E./ml).
Häufigste Purge-Lösung: 1000ml G5% mit 25.000 I.E. Heparin ≙ 50 I.E. Heparin/ml
(Einstellungen beachten!)
Bei Patienten mit heparininduzierter Thrombozytopenie (HIT) Typ II kann das ACT-gesteuerte systemische Verabreichen eines alternativen Antikoagulans erwogen werden (z.B. Argatroban, Off-label-Use)
Fehlermeldungen
- Zu niedriger Purgedruck mit zu hohem Purgefluss (Zieldruck 300–700 mm Hg; Zielfluss 4–12 ml/h)
- Undichtigkeit im System
- zu niedrige Glukosekonzentration
- Funktion der Purgekassette überprüfen
- Zu hoher Purgedruck mit vermindertem Purgefluss
- Leitungen auf Abknicken oder nicht geöffnete Klemmen überprüfen
- niedrigere Glukosekonzentration in der Purgelösung verwenden
- Alarm Platzierungssignal
- zu tiefe (ventrikuläre) Lage: die arterielle Druckkurve zeigt ein typisches ventrikuläres Druckmuster
- zu hohe (aortale) Lage: abgeflachte Motorstromkurve
Die Lagekorrektur erfolgt unter angiographischer Kontrolle.
- Ansaugalarm oder
reduzierter Impella®-Fluss
Alarm- zu tiefe (laterale) Lage der Impella®-Pumpe
- verminderte Vorlast im Rahmen eines Volumenmangels
- relevantes Rechtsherzversagen
- Thrombus im Impeller
Fixierung
Zur Sicherung der Pumpen-/Kanülenposition (s. Komplikationen) sollte das gesamte System Zugfrei mit Sicherheitsschlaufe am Patienten fixiert werden, um dem Patienten und zur Pflege eine großmöglichste Mobilität zu ermöglichen. Zudem ist es Sinnvoll die Einführungsstelle mit einem CHG-Verband zu versorgen, um das Risiko einer Katheter-assoziierte Infektion zu verringern.
Fixierungsmöglichkeit
- Einfuhrort: 3M-CHG Port, oder trockener Kompressen-Verband
- Schlaufe und Fixierung der Repositionierungseinheit
- Doppelte (2-Seitige) Sicherung des Impella-Plug sowie Flush-Einheit
- Cave: bei der Grundpflege, darf keine Seife an den Plug‚ da das Material sonst rissig wird