Bauchlagerung (Standards)

Indikation

ARDS mit P/F - Ratio < 150 und FiO2 ≥ 0,6

Rationale

Bauchlagerung (Intubiert,sediert)

Die Bauchlagerung führt bei schwerem ARDS zu einer homogeneren Ventilationsverteilung durch Rekrutierung dorsaler Atelektasen. Guerin konnte durch Einsatz prolongierter Bauchlagerung (> 16h) eine deutlich reduzierte Mortalität mit einer NNT von 6 nachweisen (NEJM 2013). In dieser Studie profitierten auch Patienten ohne Verbesserung der Oxygenierung von der Bauchlagerungstherapie.

Wache Bauchlagerung

Während der SARS-CoV2-Pandemie (Covid) zeigte sich, dass die (eigenständige) Bauchlagerung des wachen Patienten mit Covid-induziertem ARDS durch Verbesserung des Perfusions-Ventilationsverhältnisses die Intubationsrate reduzieren kann (ohne Einfluss auf das Gesamtüberleben). Vermutlich sind diese Ergebnisse nicht ohne weiteres auf alle ARDS-Ätiologien (bakterielle Pneumonie etc.) übertragbar, da insbesondere bei COVID-ARDS häufig trotz schwerer Hypoxämie keine ausgeprägte Dyspnoe vorliegt (“Happy Hypoxemia”) und die Patienten daher nicht-invasive Beatmung mit selbständiger Bauchlagerung häufig überraschend gut tolerieren.

Kontraindikationen

❌ erhöhter ICP
❌ Erhöhter intraabdomineller Druck
❌ Instabile Frakturen (WS, Becken, Femur)
❌ Hämodynamische Instabilität (relative Kontraindikation)
❌ Abdomen apertum (relative Kontraindikation, RS Operateur)

Durchführung

Siehe Technik Bauchlagerung

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