Bakteriämie
Staphylokokkus aureus Bakteriämie
Allgemeines
Bei einmalig positiven Blutkulturen (BK) muss eine erneute Abnahme von BK erfolgen um eine Kontamination auszuschließen. Nach Abnahme der BK sollte eine kalkulierte antimikrobielle Therapie erfolgen (Staph. aureus Nachweis in BK nur selten Kontamination!)
Staphylokokken-Sepsis
Patienten mit manifester Staphylokokken Sepsis weisen häufig Abszesse/Absiedlungen in unterschiedlichen Körperregionen auf. Unseres Erachtens nach sollte die Indikation zu einer CT-Untersuchungen (gesamter Körper) bei Staphylokokken-Sepsis großzügig gestellt werden. Nachfolgende aufgeführte Untersuchungen/Überlegungen können nützlich sein:
- Hinweis auf Endokarditis (siehe auch TTE/TEE)
- Hinweis auf Spondylodiszitis
- Milzabszess
- Abszesse tiefe Beckenmuskulatur
- Absiedlungen in großen Gelenken einschließlich Kniegelenke
Transthorakale Echokardiographie
Alle Patienten mit Staphylokokkus aureus Bakteriämie erhalten initial und ein zweites Mal im Verlauf ein TTE bzw. TEE zum Ausschluss einer Endokarditis.
Transösophageale Echokardiographie
Alle Patienten mit Bakteriämie und einem folgenden Punkte erhalten ein TEE:
- Ambulant erworbene Bakteriämie und negatives TTE/oder schlechtes Schallfenster
- Patienten mit klinischem v.a. Endokarditis
- Patienten mit positiven BK unter 72h Therapie und negativem TTE
- Patienten v.a. embolisierte Abszesskomplikationen und neg. TTE
- Alle Patienten mit SM/ICD oder künstlichen Herzklappen
- i.v. Drogenabusus
- Rückenschmerzen v.a. Spondylodizitis/Osteomyelitis
Auf ein TEE kann in der Regel verzichtet werden, wenn (alle Punkte müssen zutreffen):
- Nosokomiale Bakteriämie
- Negative BK 48h nach Therapiebeginn
- Kein SM/ICD/Kunstklappen
- Kein Dialysepatient
- Kein Hinweis auf Endokarditis/septische Embolien
- Entfernter vermuteter Infektfokus (ZVK o.ä.)