Spontane Subarachnoidalblutung

Symptomatik

Als klassische Symptomatik der Subarachnoidalblutung (SAB) werden starke, plötzliche Kopfschmerzen beschrieben (“Vernichtungskopfschmerz”). Anamnestisch werden zum Teil aber auch unspezifische Symptome (Kopfschmerzen, Nackenbeschwerden) Tage oder Wochen vor Krankenhausaufnahme beschrieben, die zu Fehldiagnosen führen können.

Anatomische Verteilung

30%Arteria communicans anterior (Acom)
25%Arteria communicans posterior (PCom)
20%Arteria cerebi media (MCA)
10%Arteria basilaris
5%Arteria cerebelli posterior inferior (VA-PICA)

Schweregrad nach Hunt und Hess

SchweregradSymptome
IGeringe Kopfschmerzen, Nackensteife
IIModerater Kopfschmerz, ggf. Hirnnervenausfälle, kein neurologisches Defizit
IIISomnolenz, ggf. mildes fokal-neurologisches Defizit
IVStupor, moderate/schwere Hemiparese
VTiefes Koma

Intensivmedizinische Versorgung

In der Frühphase der Versorgung liegt der Schwerpunkt auf der Verhinderung einer Nachblutung. Daher ist eine streng normotensive Blutdruckeinstellung (inklusive während der Narkoseeinleitung/Laryngoskopie) sowie eine zeitnahe Versorgung des Aneurysmas durch Coiling oder Clipping indiziert. Im Rahmen der SAB kann bereits in der Frühphase ein behandlungspflichtiger akuter Hydrocephalus auftreten (bis 25%), so dass in der Initialphase eine Rücksprache mit den Kollegen der Neurochirurgie hinsichtlich der Anlage einer externen Ventrikel- oder Lumbaldrainage erfolgen muss (insbesondere bei GCS < 12). Ebenfalls können in der Frühphase EKG-Veränderungen mit ST-Streckensenkungen- und Hebungen sowie QT-Zeitverlängerungen auftreten. Darüber hinaus sind auch Einschränkungen der kardialen Pumpfunktion (u.a im Rahmen einer Tako-Tsubo-Kardiomoypathie) bis hin zum kardiogenen Schock beschrieben.

In der Spätphase liegt der Schwerpunkt auf der Erkennung von Vasopasmen die zu ischämischen Insulten führen (Auftreten Tag 3 – 21 nach Blutung, Höhepunkt 7-10 Tag). Eserfolgt eine prophylaktische Behandlung mit oralem Nimodipin. Nach Versorgung des Aneurysmas wird darüber hinaus ein syst. Blutdruck bis 200mmHg akzeptiert. Das Monitoring von Vasopasmen erfolgt über die tägliche transkranielle Doppleruntersuchung. Bei V.a Vasospasmen kann eine Angiographie mit intraarterieller Nimotop-Gabe erfolgen.

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