Abdominelles Kompartmentsyndrom (AKS)

Definition AKS

Das akute abdominelle Kompartment-Syndrom ist definiert als ein intraabdomineller Druck (IAP) > 20 mmHg mit einem neu aufgetretenen Endorganversagen – am häufigsten einem akuten Nierenversagen.

Diagnose

Die klinische Untersuchung des Abdomens ist unzuverlässig. Auch bei klinisch weichem Abdomen kann ein abdominelles Kompartmentsyndrom bestehen. Bei Risikopatienten sollte daher der intravesicale Druck als Surrogatparameter des intraabdominellen Druckes gemessen werden.

Multikompartmentsyndrom

Der Anstieg des intraabdominellen Druckes kann zum Anstieg des intrathorakalen Druckes und Anstieg des intrakraniellen Druckes führen.

Monitoring

Bei kritisch erkrankten Patienten mit hohem intraabdominellen Druck müssen die Beatmungsdrücke und das Herzzeitvolumen überwacht werden. Die Sonographie der Vena cava inferior zur Evaluation des Volumenstatus ist bei erhöhtem intraabdominellen Druck besonders unzuverlässig.

Therapie

Die Therapie besteht aus Entlastung des Abdomens (Abführen, Magensonde, Aszitesdrainage, Minusbilanz). Verbesserung der Bauchwand-Compliance durch Narkose/Relaxation. Hämodynamisch sollte der erhöhte IAP für die Nierendurchblutung beachtet werden (MAP = 60-65mmHg + IAP). Bei AKS und Ausschöpfung aller konservativer Maßnahmen muss in Rücksprache mit den Kollegen der Viszeralchirurgie eine Entlastungslaparotomie erwogen werden.

Siehe auch: Leitlinie WSACS, Review CritCare 2020

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