Intrakranielle Tumoroperation
Behandlungsstandard
Bei Aufnahme
- Kontrolle der Pupillen beim sedierten Patienten
- Exakte Anamnese und Dokumentation der präoperativen neurologische Symptome
- In der Regel zügiges Ende der Sedierung und neurologische Untersuchung nach Erwachen
Postoperative Anordnungen
Übernahme der Anordnungen aus OP-Protokoll (nach lokalem Standard)
In der Regel:
- Nach Rücksprache mit Operateur cCT-Untersuchung (häufig 6h postoperativ)
- Thromboseprophylaxe nach Rücksprache Operateur (meist 24h postoperativ beginnen)
- Ggf. Dexamethason-Gabe bei Ödem (häufig bei/nach Metastasenresektion)
- Kontrolle der Gerinnung (ggf. engmaschig: alle 12h). In der Regel in der Frühphase Thrombozyten > 100000, Quick > 70% anstreben.
- Höhe/Fördermenge der externen Ventrikeldrainage dokumentieren falls vorhanden
- Nach Resektion eines Hypophyentumors Hormonsubstitution!
- Nach Sedierungsende Erhebung des neurologischen Status und Abgleich mit PräOP-Befund
Typische Komplikationen
Dysnatriämien
Hypernatriämie können im Rahmen eines Diabetes insipidus. Zur Diagnose Urindichte/Osmolarität. Hyponatriämie im Rahmen eines zerebralen Salzwasserverlustsyndrom oder siADH (selten < 5% nach neurochir. OP). Hyponatriämiediagnostik vor Therapie beginnen.
Blutung
Blutungen können nach intrakraniellen Eingriffen auftreten. In vielen Kliniken werden nach 6h nach Operation Routine-CTs durchgeführt. Die Studienlage zu dieser Strategie ist uneinheitlich und basiert überwiegend auf kleinen retrospektiven Studien.
Pneumozephalon
Nach intrakraniellen Eingriffen (insb. in sitzender Position) kann ein Pneumocephalus
auftreten. Bei größeren Luftansammlungen bestehen häufig Kopfschmerzen und eine
Vigilanzminderung. Eine retrospektive Studie weist auf einen möglichen Benefit für eine
Beatmung mit einer FiO2 von 100%
bei ausgedehnterem Pneumozephalus hin.